Dienstag, 29. März 2016
ExoMars 2016 - Die Forschung als effektives Mittel zur Völkerverständigung
Am 14. März 2016 um 10:31 deutscher Zeit startete vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe eine historische Mission. Zum ersten mal seit dem US-amerikanischen Viking-Programm in den 1970er Jahren soll auf dem Mars aktiv nach Spuren von Leben gesucht werden. Zuletzt untersuchte das Mars Science Laboratory mit dem Rover Curiosity, inwieweit sich der Mars als Biosphäre eignet. Letztere ist weiterhin aktiv.
Der Start erfolgte planmäßig. Um 10:31 (9:31 UTC) startete die Proton-M Rakete. Nach 10 Minuten wurde die dritte Stufe abgetrennt und um 21:13 wurde auch der Beschleunigungsblock abgetrennt, sodass das Modul mit den Geräten seine etwa siebenmonatige Reise zum Mars selbstständig fortsetzt.
Ziel der Mission ist die aktive Suche nach früherem oder jetzigem Leben auf unserem Nachbarplaneten. Da auf dem Mars Spuren von Methan gefunden wurden, welche von Lebewesen stammen könnten, gilt es nun deren Ursprung festzustellen. Dazu wird der ExoMars-Rover, der 2018 folgen soll Bohrungen bis zu einer Tiefe von zwei Metern durchführen und anschließend untersuchen.
Es ist auch geplant Proben zur Erde zurückzuführen, was einen technologischen Meilenstein darstellen würde.
Das bemerkenswerte an dieser Mission neben dem wissenschaftlichen Aspekt ist allerdings die Tatsache, dass es sich um ein gemeinsames Projekt der russischen Raumfahrtagentur ROSKOSMOS und der europäischen ESA handelt. Die NASA ist im Jahr 2011 aus diesem Projekt ausgestiegen.
Während es politisch um die Beziehungen zwischen Russland und der EU nicht sehr gut aussieht, hat das der Forschung glücklicherweise nicht sehr geschadet.
Während die Proton-M Rakete, die Oberstufe Bris-M und die Landeplattform in Russland entwickelt und gebaut wurden, stammen der ExoMars-Rover, ExoMars Trace Gas Orbiter und der Lander Schiaparelli von europäischen Unternehmen, wie zum Beispiel dem in Frankreich sitzenden Thales Alenia Space.
Die Kosten für diese Mission betrugen bisher 1,3Mrd € für die Europäer und 1,25Mrd € für die Russen.
Deutschland spielt bei diesem Projekt selbstverständlich eine entscheidende Rolle. Überwacht wird das ganze vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum der ESA in Darmstadt.
Solche Projekte sind nicht nur wichtig, um als Menschheit mehr über unser Universum und unsere Umgebung außerhalb des eigenen Planeten zu erfahren, sondern auch um irdische Differenzen zu überwinden und zu erkennen, dass gewisse Problemstellungen nur gemeinsam und im Dialog bewältigt werden können. Die Forschung sollte der Politik in mancher Hinsicht als positives Beispiel dienen und aufzeigen, wie nationale Unterschiede überwunden werden können, um konstruktiv zu agieren.
ESA ExoMars
ROSKOSMOS ExoMars
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